Wir brauchen die richtigen Rahmenbedingungen, damit wir loslegen können - so die Botschaft von Ingeborg Neumann, Präsidentin des Gesamtverbandes textil+mode, beim Tag der Kreislaufwirtschaft des Bundesverbandes der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Kreislaufwirtschaft, kurz BDE, in Berlin.
In einer Diskussion mit Vertretern des Europäischen Parlaments und des Deutschen Bundestages machte Ingeborg Neumann klar, dass die deutsche Textil- und Modeindustrie das Wissen und die Fähigkeiten hat, kreislauffähige Produkte herzustellen. Dafür müsse die Politik einen geeigneten Rahmen schaffen. Das dürfe aber nicht bedeuten, der Wirtschaft erneut realitätsferne bürokratische Vorgaben, etwa in Form von Quoten zu machen. EU-Kommission und Bundesregierung müssten endlich einsehen, dass immer mehr Regulierung nicht zur Lösung von Problemen führe und Neumann weiter: „Die EU hat beim Green Deal die Wettbewerbsfähigkeit vergessen.“ Dies dürfe sich bei der Kreislaufwirtschaft nicht wiederholen.
Zuvor hatte Bundesumweltminister Carsten Schneider, SPD, auf der Konferenz angekündigt, dass die Bundesregierung mit einem Sofortprogramm neue Impulse für die Kreislaufwirtschaft setzen will. Schneider machte klar, dass es ein Mehr an Kreislaufwirtschaft geben muss. Die Gründe seien vielfältig: Rohstoffabhängigkeit, handelspolitische Unsicherheiten sowie die Notwendigkeit, eine neue wirtschaftliche Dynamik in Deutschland in Gang zu setzen. Schneider will deshalb ein Sofortprogramm zur Kreislaufwirtschaft starten. Erste Eckpunkte will er bereits in den nächsten Monaten vorlegen.
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